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Eisen

Letzte Aktualisierung: 13.03.2025

Eisen im Wasser – Ursachen, Auswirkungen und Aufbereitung

Eisen ist ein natürlich vorkommendes Element und zählt zu den häufigsten Metallen in der Erdkruste. Es gelangt durch geologische Prozesse ins Grundwasser und kann dort in gelöster Form auftreten. Während Eisen in geringen Mengen für den menschlichen Körper ein essenzielles Spurenelement ist, kann eine zu hohe Konzentration im Wasser zu geschmacklichen, technischen und hygienischen Problemen führen. Besonders in Haushalten, landwirtschaftlichen Betrieben oder industriellen Anwendungen kann eisenhaltiges Wasser problematisch sein.

Wie gelangt Eisen ins Wasser?

Eisen kommt natürlicherweise in Böden, Gesteinen und Sedimenten vor. Es wird durch verschiedene Prozesse aus diesen Materialien herausgelöst und gelangt ins Grund- und Oberflächenwasser. Besonders häufig tritt Eisen in Regionen mit hohem Vorkommen an eisenhaltigen Mineralien auf.

Die wichtigsten Ursachen für Eisen im Wasser sind:

  • Geologische Einflüsse: In wasserführenden Schichten mit eisenhaltigen Mineralien kann sich Eisen durch natürliche Verwitterungsprozesse im Grundwasser anreichern.
  • Sauerstoffmangel im Wasser: In sauerstoffarmen (anaeroben) Umgebungen liegt Eisen gelöst als Eisen(II)-Ionen vor. Sobald es mit Sauerstoff in Kontakt kommt, oxidiert es zu Eisen(III) und fällt als brauner Niederschlag aus.
  • Korrosion von Rohrleitungen: Alte Wasserleitungen aus Gusseisen oder Stahl können durch chemische Reaktionen Eisen ins Wasser abgeben. Dies tritt besonders in veralteten Rohrsystemen oder bei schwankendem pH-Wert des Wassers auf.

Auswirkungen von Eisen im Wasser

Hohe Eisenkonzentrationen im Wasser können sowohl optische als auch geschmackliche Beeinträchtigungen verursachen und technische Probleme hervorrufen.

  • Verfärbungen und Trübungen: Eisenhaltiges Wasser hat oft eine gelblich-braune Färbung, besonders wenn es mit Sauerstoff in Kontakt kommt. Dies kann in Waschbecken, Badewannen und Toiletten zu unschönen Ablagerungen führen.
  • Metallischer Geschmack: Ein hoher Eisengehalt beeinflusst den Geschmack von Trinkwasser negativ und macht es ungenießbar. Auch Lebensmittel und Getränke wie Tee oder Kaffee schmecken durch Eisenverbindungen oft unangenehm.
  • Ablagerungen in Leitungen und Geräten: Eisen fällt als Rost oder brauner Schlamm aus und kann Rohrleitungen, Pumpen und Haushaltsgeräte verstopfen oder beschädigen. Besonders in Warmwasseranlagen kann dies zu Funktionsstörungen führen.
  • Wachstum von Eisenbakterien: Bestimmte Bakterien nutzen Eisen als Energiequelle und bilden schleimige Ablagerungen in Wasserleitungen. Dies führt zu Verstopfungen und kann hygienische Probleme verursachen.

Eisen im Wasser

Eisen im Trinkwasser – Grenzwerte und gesetzliche Vorgaben

Die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) legt in Deutschland für Eisen einen Grenzwert von 0,2 mg/l fest. Werte über diesem Grenzwert können die Wasserqualität stark beeinträchtigen und sollten durch geeignete Maßnahmen reduziert werden. In der Industrie oder Landwirtschaft gelten je nach Anwendung noch strengere Anforderungen an den Eisengehalt im Wasser.

Wie kann Eisen aus dem Wasser entfernt werden?

Um Eisen zuverlässig aus dem Wasser zu entfernen, gibt es verschiedene Aufbereitungsmethoden, die je nach Wasserzusammensetzung und Einsatzbereich gewählt werden:

Oxidation und Filtration (Kiesfilteranlagen)

Diese Methode nutzt die natürliche Reaktion von Eisen mit Sauerstoff. Durch Belüftung wird das gelöste Eisen(II) oxidiert und fällt als Eisen(III)-Hydroxid aus. Anschließend wird das ausgefallene Eisen über Kiesfilteranlagen zurückgehalten und aus dem Wasser entfernt.

  • Effektive Entfernung von Eisen und Mangan
  • Keine chemischen Zusätze erforderlich
  • Robuste und wartungsarme Technik

Enteisenungsanlagen mit Katalysatorfilter

In diesen Systemen wird das Wasser durch spezielle Katalysatormedien geleitet, die den Oxidationsprozess beschleunigen und Eisen effizient aus dem Wasser filtern.

  • Schnellere Reaktionszeiten
  • Hohe Filtrationskapazität
  • Auch für Mangan geeignet

Umkehrosmoseanlagen – Reinstwasser für spezielle Anwendungen

In der Industrie oder für besonders hohe Reinheitsanforderungen kann Eisen mittels Umkehrosmoseanlagen entfernt werden. Diese Systeme arbeiten mit einer semipermeablen Membran, die Eisen und andere gelöste Stoffe zuverlässig zurückhält.

  • Höchste Wasserreinheit
  • Entfernt zusätzlich Salze, Nitrat und andere Verunreinigungen
  • Ideal für Labore, medizinische Anwendungen oder Prozesswasser

Eisen im Wasser ist ein weit verbreitetes Problem, das sowohl optische als auch technische Herausforderungen mit sich bringt. Während geringe Mengen gesundheitlich unbedenklich sind, können erhöhte Eisenkonzentrationen Leitungen, Geräte und die Wasserqualität negativ beeinflussen. Mit modernen Wasseraufbereitungssystemen wie Kiesfiltern, Katalysatorfiltern oder Umkehrosmoseanlagen kann Eisen zuverlässig entfernt werden, sodass das Wasser klar, geschmacklich neutral und frei von Ablagerungen bleibt.

Ihr Ansprechpartner

Emily Böckenholt

Expertin für Wasseraufbereitung

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