Stadtwasser
Was ist Stadtwasser?
Stadtwasser (auch als Leitungswasser oder kommunales Trinkwasser bezeichnet) ist das Wasser, das über das öffentliche Versorgungsnetz bereitgestellt wird. Es wird von kommunalen oder regionalen Wasserversorgungsunternehmen aufbereitet und direkt in Haushalte, Gewerbe- und Industrieeinrichtungen eingespeist. In Deutschland und vielen anderen Ländern ist Stadtwasser das Hauptmittel zur Trinkwasserversorgung – es steht rund um die Uhr in hoher Qualität zur Verfügung und erfüllt strenge gesetzliche Anforderungen.
Herkunft des Stadtwassers
Das Wasser, das aus dem Wasserhahn kommt, stammt je nach Region aus unterschiedlichen Quellen:
1. Grundwasser
- Hauptquelle in vielen Regionen
- Wird aus Brunnen in tiefen Erdschichten gefördert
- Von Natur aus meist klar und von guter Qualität
- Muss häufig nur geringfügig aufbereitet werden
2. Oberflächenwasser
- Gewonnen aus Seen, Talsperren oder Flüssen (z. B. Rhein, Elbe, Donau)
- Höherer Reinigungsaufwand wegen Schadstoffeinträgen, Algen, Sedimenten
- Moderne Wasserwerke setzen mehrstufige Filterverfahren und UV-Desinfektion ein
3. Quellwasser
- Vor allem in gebirgigen Regionen verfügbar
- Wird direkt an der Quelle gefasst
- Oft besonders rein und mineralstoffreich
Je nach Region besteht Stadtwasser aus einer Mischung dieser Quellen. Wasserversorger wählen dabei gezielt die wirtschaftlichste und qualitativ hochwertigste Lösung.

Wie wird Stadtwasser aufbereitet?
Bevor Wasser in das Versorgungsnetz gelangt, durchläuft es mehrere Reinigungs- und Kontrollstufen:
- Mechanische Reinigung: Entfernung von Sand, Schlamm, Schwebstoffen durch Sedimentation und Filtration
- Chemisch-physikalische Verfahren: Entfernung von Eisen, Mangan, Phosphaten, Nitrat oder anderen Stoffen und Einstellung des pH-Werts.
- Desinfektion: Einsatz von Chlor, Ozon oder UV-Licht zur Abtötung von Keimen und Bakterien. Ziel: mikrobiologisch einwandfreies Wasser bis zum Wasserhahn. Eine Chlor-Desinfektion wird nur bei Bedarf durchgeführt.
- Qualitätskontrolle: Regelmäßige Laboranalysen gemäß der deutschen Trinkwasserverordnung (TrinkwV). Monitoring von über 50 Parametern (z. B. Blei, Kupfer, Pestizide, Keime)
- Oxidation: Zur Eliminierung/Abbau von unerwünschten Stoffen (wie Pestiziden) von Geruchs- oder farbverursachenden Stoffen und Verbesserung der biologischen Abbaubarkeit (mit weiterem Filter dahinter)
Wie gut ist Stadtwasser?
Stadtwasser in Deutschland zählt zu den am strengsten kontrollierten Lebensmitteln überhaupt. Es wird regelmäßig auf über 50 verschiedene Parameter überprüft – darunter Schwermetalle, Mikroorganismen, Pestizide, Nitrat und Rückstände aus Industrie oder Landwirtschaft. Die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) sind äußerst streng und oft strenger als bei Mineral- oder Tafelwasser in Flaschen. Das bedeutet: Wer in Deutschland Stadtwasser trinkt, kann sich in der Regel auf eine sehr hohe Qualität und Sicherheit verlassen.
In vielen Regionen ist die Qualität des Stadtwassers vergleichbar oder sogar besser als die von Flaschenwasser, da es direkt aus der Leitung kommt und nicht über weite Strecken transportiert oder in Kunststoff verpackt werden muss.
Vorteile von Stadtwasser auf einen Blick
- Ständige Verfügbarkeit: Stadtwasser steht rund um die Uhr zur Verfügung – einfach per Dreh am Wasserhahn.
- Umweltfreundlich: Keine Plastikflaschen, kein Transport, keine CO₂-Belastung durch LKW – das macht Stadtwasser besonders ressourcenschonend.
- Kostengünstig: Mit durchschnittlich 0,2 bis 0,3 Cent pro Liter ist Leitungswasser um ein Vielfaches günstiger als abgefülltes Wasser.
- Regional und nachhaltig: Die Versorgung erfolgt aus lokalen oder regionalen Quellen, oft in enger Zusammenarbeit mit dem Umweltschutz. Lange Transportwege entfallen.
Mögliche Einschränkungen und Herausforderungen
So hochwertig das gelieferte Stadtwasser auch ist – in manchen Fällen kann es auf dem Weg vom Wasserwerk zum Hahn beeinträchtigt werden:
- Veraltete Hausinstallationen: In älteren Gebäuden mit alten Rohrleitungen (z. B. aus Blei oder verzinktem Eisen) kann es zu lokalen Verunreinigungen kommen. Hier empfiehlt sich eine Überprüfung der Rohrleitungen oder der Einsatz eines geeigneten Filters.
- Regionale Wasserhärte: Der Gehalt an Calcium- und Magnesiumionen (also die Wasserhärte) variiert je nach Region. In Gebieten mit hartem Wasser kann es zu Kalkablagerungen in Haushaltsgeräten kommen, was Energieeffizienz und Gerätelebensdauer beeinflusst.
- Chlorgeruch oder -geschmack: Bei Störungen im Netz (z. B. Rohrbrüchen) oder zur Desinfektion kann das Wasser zeitweise leicht nach Chlor riechen oder schmecken. Dies ist gesundheitlich unbedenklich, aber sensorisch für manche störend.
Tipp für optimalen Genuss und Schutz
Wer den Geschmack des Stadtwassers verbessern oder sich gegen mögliche Rückstände aus den eigenen Leitungen absichern möchte, kann auf einfache Hilfsmittel zurückgreifen:
- Tischwasserfilter verbessern den Geschmack und entfernen mögliche Partikel.
- Wasserfilteranlagen am Hausanschluss sorgen für zusätzlichen Schutz und Hygiene.
- Bei sehr hartem Wasser empfiehlt sich der Einbau einer Enthärtungsanlage, wie sie z. B. von Böckenholt Wasseraufbereitung angeboten wird. Diese reduziert Kalkprobleme und verlängert die Lebensdauer von Haushaltsgeräten.
Stadtwasser ist ein zentraler Bestandteil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Es wird aus natürlichen Quellen gewonnen, professionell aufbereitet und rund um die Uhr verfügbar gemacht – in hoher Qualität und zu niedrigen Kosten. Wer besondere Anforderungen hat (z. B. bei Wasserhärte oder Hausinstallationen), kann die Qualität durch passende Filter- und Aufbereitungssysteme weiter optimieren.