Kalk
Kalk im Wasser besteht aus gelösten Calcium- und Magnesiumionen, die gemeinsam die sogenannte Wasserhärte bestimmen. Der Kalkgehalt hängt von den geologischen Gegebenheiten der Region ab – insbesondere vom Durchfluss des Wassers durch kalkhaltige Gesteinsschichten wie Dolomit oder Kalkstein. Je mehr dieser Mineralien das Wasser aufnimmt, desto härter ist es.
Wie entsteht Kalk?
Kalk entsteht, wenn Calcium- und Magnesiumverbindungen im Wasser durch Kontakt mit Kohlensäure gelöst werden. Beim Erhitzen des Wassers wird das gelöste Kohlendioxid freigesetzt, wodurch sich Calcium- und Magnesiumkarbonate als feste Ablagerungen (Kalk) aus dem Wasser abscheiden. Diese Ablagerungen treten besonders häufig in Wasserkochern, Waschmaschinen, Geschirrspülern und auf Armaturen auf.
Unterschiede in der Wasserhärte
Die Wasserhärte wird in Grad deutscher Härte (°dH) angegeben und beeinflusst, wie viel Kalk im Wasser vorhanden ist. Sie wird in drei Stufen unterteilt:
- Weiches Wasser: Weniger als 8,4 °dH
- Mittleres Wasser: 8,4 bis 14 °dH
- Hartes Wasser: Über 14 °dH
In Regionen mit hartem Wasser treten Kalkprobleme verstärkt auf, während weiches Wasser für Geräte und Leitungen weniger belastend ist.
Auswirkungen von Kalk im Wasser
1. Ablagerungen in Geräten und Leitungen
Kalk lagert sich in Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen, Wasserkochern oder Geschirrspülern ab, was deren Effizienz reduziert und die Lebensdauer verkürzt. In Rohrleitungen führt Kalk zu Verengungen, die den Wasserdruck mindern und langfristig kostspielige Reparaturen erfordern.
2. Erhöhter Energieverbrauch
Kalkablagerungen auf Heizstäben wirken isolierend und erhöhen den Energieverbrauch. Bereits 1 mm Kalkschicht kann den Energiebedarf eines Geräts um bis zu 10 % steigern.
3. Einfluss auf Haut und Haare
Hartes Wasser trocknet Haut und Haare aus, da Kalk die natürliche Schutzschicht der Haut angreift und Rückstände im Haar hinterlässt. Die Folge sind trockene Haut und glanzlose Haare.
4. Geschmackliche und optische Veränderungen
Kalkhaltiges Wasser beeinträchtigt den Geschmack von Getränken wie Tee und Kaffee und hinterlässt unansehnliche Kalkflecken auf Gläsern, Armaturen und Fliesen.
5. Beeinträchtigung von Reinigungsmitteln
Hartes Wasser verringert die Wirksamkeit von Seifen und Waschmitteln, da mehr Produkt benötigt wird, um die gleiche Reinigungskraft zu erzielen. Dies führt zu höheren Verbrauchskosten.

Wie lässt sich Kalk im Wasser reduzieren?
Es gibt verschiedene Methoden, um Kalkablagerungen im Wasser zu reduzieren oder zu verhindern:
1. Wasserenthärtungsanlagen
Diese Systeme nutzen das Ionenaustauschverfahren, um Calcium- und Magnesiumionen gegen Natriumionen auszutauschen. Dadurch wird das Wasser weicher, Kalkablagerungen werden verhindert und Geräte geschützt.
2. Zudosierung von Dosiermedien
Durch die gezielte Zudosierung von speziellen Chemikalien werden die Härtebildner im Wasser ausgefällt und so an der Ablagerung auf Oberflächen gehindert. Diese Methode wird häufig in der Industrie eingesetzt, um Kalkprobleme in geschlossenen Wasserkreisläufen zu vermeiden.
3. Physikalische Wasseraufbereitung
Magnetische oder elektrische Systeme verändern die Struktur der Kalkkristalle, sodass diese nicht mehr an Oberflächen haften. Dies reduziert Ablagerungen, ohne die chemische Zusammensetzung des Wassers zu verändern.
4. Regelmäßige Reinigung und Entkalkung
In kalkreichen Regionen empfiehlt sich eine regelmäßige Entkalkung von Geräten und Armaturen mit haushaltsüblichen Entkalkern, um Ablagerungen vorzubeugen.
Vorteile der Kalkreduktion
- Längere Lebensdauer von Geräten und Leitungen: Schutz vor Verschleiß und Schäden.
- Energieeinsparungen: Reduzierte Kalkablagerungen verbessern die Effizienz von Heizsystemen.
- Haut- und Haarschonung: Weicheres Wasser reduziert Trockenheit und Rückstände.
- Kosteneffizienz: Geringerer Verbrauch von Reinigungsmitteln und niedrigere Wartungskosten.
Kalk im Wasser ist ein weit verbreitetes Problem, das sowohl optische als auch funktionale Auswirkungen hat. Mit geeigneten Wasseraufbereitungslösungen wie Enthärtungsanlagen oder Dosiersystemen lassen sich diese Probleme effektiv lösen, wodurch sowohl die Lebensdauer der Infrastruktur als auch die Lebensqualität verbessert werden.